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Die HoneyBadger

Die “HoneyBadger” – Rob

Rob ist Volontär bei Sport1 in München und unser nächster Interviewpartner für unser Collective.
Durch seine trockene und offene Art, aber auch durch seine divenhaften Launen, einem immer direkt ins Gesicht zu sagen, dass ihm gerade was nicht passt, passt er wie die Faust aufs Auge in dieses Format unseres Honigdachses.
Sein Wissen und die große Liebe zum Basketball, einige durchzechte Nächte im Tübinger Nachtleben und dem sehr ähnlichen, absurden Humor hat uns zu einem gemacht: extrem gute Freunde!
In diesem Interview geht es um die Frage, was E-Sports für einen Journalisten bedeutet, aber auch, was Sport für einen selbst ist.
Danke Rob, dass du dir die Zeit genommen hast und danke auch für die Tipps und Ideen, dieses Format immer weiter zu entwickeln!
“Is schoun schön, wenn das klappt und so, du weist?! “

Rob in seinem täglichen Arbeitsbereich – der E-Sports-Kenner.

1. Hey Rob, woher kennen wir uns eigentlich und wie sind wir ins Gespräch gekommen?

Aus meinen Gastrozeiten. Habe lange Zeit im Collegium hinter der Bar gearbeitet. Klaus war ein gern gesehener, häufiger Gast. Zumindest nach einiger Zeit. Am Anfang konnte ich dich nicht leiden. Frag mich nicht warum. Beruhte aber zum Glück auf Gegenseitigkeit. Das alles änderte sich, als der Typ irgendwann mal an der Bar saß, seine komische Combo aus Leitungswasser, Oh-Long-Tee und einem Espresso trank und sich beiläufig (was fiel ihm eigentlich ein?) in ein Gespräch zwischen mir und einem Gast über das aktuelle Geschehen in der NBA einmischte. Und dann auch noch mit einem ziemlich qualifizierten Kommentar. Da war meine Neugier geweckt – vielleicht war der Typ doch nicht so ein Vogel, wie ich dachte. Danach kam Klaus regelmäßig zum täglichen NBA-Talk an meine Bar. Spätestens nach einem nächtlichen stark alkoholisierten Fantasy-Rap-Auftritt von MC Klausovic war’s um mich geschehen – der Typ ist auf allen Ebenen korrekt und gehört seitdem zu meinen engsten Freunden.


2. Danke! Aber mehr von dir: Wenn du dich in 3 Worten definieren/beschreiben müsstest, welche wären das?

Ehrlich. Loyal. Verkopft.

3. Gut getroffen, ja. Zur Zeit arbeitest du bei Sport1 als Volontär im E-Sports-Bereich. Seit wann hast du eine Affinität für den Sport entwickelt und was reizt dich/ist das besondere an dieser „Sportart“?

Sag das nicht meinem Chef, aber eine wirkliche Leidenschaft für digitalen Sport, sprich für eSports, habe ich erst so wirklich NACH dem Beginn meines Volontariats entwickelt. Ich war schon immer ein Gamer. Genauso aber auch Sportler, den vor allem die Kompetitivität, der Wettbewerb gereizt hat. Verbindet man Gaming und sportlichen Wettbewerb kommt man am Ende unweigerlich bei eSports raus.

4. Naja, E-Sports ist doch nicht wirklich ein Sport oder?

Das ist ungefähr die häufigste, aber auch mit Abstand dümmste Frage, die man jemandem, der im eSports arbeitet, stellen kann. Gleichzeitig aber wahrscheinlich auch die berechtigtste Frage von Menschen, die sich außerhalb der eSports-Blase bewegen. Gegenfrage: Was macht für dich den Sport aus?
Der Wettbewerb? Ist im eSports gegeben.
Die einzigartige Komplexität der einzelnen Sportarten? Ist im eSports gegeben.
Das Gehalt? Ist im professionellen eSports mehr als gegeben. Schonmal gegoogelt, welche Gehälter Counter-Strike- oder League-of-Legends-Profis teilweise verdienen? Nein? Ich sag’s dir: Da sind easy Millionenbeträge im Jahr dabei.
Einzig die fehlende physische Komponente kann beim eSports im Vergleich zu „herkömmlichem“ Sport ein Stück weit angekreidet werden. Aber auch eSportler (auch wenn sie nicht immer so aussehen) machen inzwischen zusätzliches Fitnesstraining. Bekommen mentales Coaching. Sodass sie, wenn es dann “Gametime” ist, sowohl psychisch als physisch auf optimaler Höhe sind. Ist nicht nur vor dem Computer/vor der Konsole sitzen, bisschen daddeln und nebenher Chips fressen. Von dem her ist es für mich schon Sport – nur eben anders, als man es bisher gewohnt war.

Ihr wollt mehr über E-Sports wissen? Checkt die Seite von Sport1 aus, auf der auch Rob mit seinen Kolleginnen und Kollegen schreibt!
https://www.sport1.de/esports


5. Wir gamen regelmäßig ja zusammen League of Legends (LOL). Was gibt aus deiner Sicht diesem Spiel den Erfolg, den es weltweit erfährt?

Wahrscheinlich ist es die Vielfalt an Möglichkeiten, die League an Spielmechaniken bietet. Du hast inzwischen 154 Champions, die du mehr oder weniger über fünf verschiedene Positionen auf dem Spielfeld spielen kannst. Jeder mit einem individuell einzigartigen Fähigkeiten-Skillset. Rechnet man da nun noch die ganzen verschiedenen Items dazu, hast du am Ende ein Spiel, das je nach Matchup, Mitspielern, Fähigkeitslevel uuuuuuund so weiter in jeder Partie gefühlt unendlich Möglichkeiten bietet, das Spiel an sich zu spielen. Du weißt es selbst, du bist inzwischen selbst deutlich heftiger in dem Game hängen geblieben und du blickst gefühlt aber gar nichts, weil es so komplex ist. Gleichzeitig ist es genau diese Komplexität und die damit verbundene Herausforderung, die League of Legends so spannend macht. Für Abermillionen von Spielern weltweit.

6. Du hast Sportpublizistik in Tübingen studiert. Was findest du an deinem Studiengang am für dich interessantesten und was war für dich etwas, auf das du gerne verzichtet hättest?

Am interessantesten fand ich den Zugang zu allen sich vorstellbaren Sportarten. Ich war jahrelang auf einer Sportschule, das Studium hat das sozusagen weitergeführt. Ich war trotz meiner ewigen Verletzungshistorie über das Studium Snowboarden, Surfen, habe Ballett, Hip-Hop und was nicht alles getanzt. Tischtennis, Badminton, Volleyball, natürlich Basketball gespielt. Hab geturnt und Leichtathletik betrieben. Jegliche Art von Schwimmstilen gelernt. Das war grandios.
Verzichtet hätte ich gerne auf Medienwissenschaften. Das Nebenfach, das ich zusätzlich zum Sport-Grundstudium und den journalistischen Modulen hatte. Ich meine, selbst die Fulltime-MeWi-Studenten blicken nur die Hälfte von dem, was da verzapft wird. Wie sollten wir Sportler, die aus irgendwelchen Gründen nicht zu den Tutorien oder anderen für ein besseres Verständnis sorgenden Kursen zugelassen waren, das dann verstehen. Hab in MeWi regelmäßig 4 gewinnt gespielt und da trotzdem oft genug verloren, sodass dann eine zweite und dritte Partie von Nöten war.

Ihr wollt Sport studieren oder überhaupt mal wissen, was ihr in dem Bereich machen könnt? Hier werdet ihr fündig!
https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/wirtschafts-und-sozialwissenschaftliche-fakultaet/faecher/fachbereich-sozialwissenschaften/sportwissenschaft/institut/


7. Der Basketball, deine große Liebe. Was verbindet dich mit dem Sport? So wirklich haben wir noch nie darüber gesprochen, glaube ich?

Richtig. Ich liebe Basketball. Schon immer. Mein Vater spielte Basketball und wenn ich während seinen Games nicht als Knirps im Geräteraum rumgeturnt bin, dann saß ich am Spielfeldrand und hab mit großen Augen zugeschaut. Das waren jedes Mal Festtage für mich. Als ich dann mit 12 endlich im Verein spielen durfte, war es endgültig komplett vorbei für mich. Nichts gibt mir mehr Freiheit als auf dem Court zu stehen. Du hast nur noch deinen Ball und den Korb. Manchmal noch Gegner, meistens dann auch Mitspieler. Dann geht es nur noch um das Spiel an sich. Keine Sorgen, keine Ängste, keine sonstigen schlechten Gedanken. Kompletter Mindset-Release, wenn man das so sagen kann. Einfach Stille im Kopf. Deshalb findest du mich in schlechten Zeiten umso häufiger auf dem Basketballcourt wieder. Zumindest wenn der Körper es zulässt. Und selbst wenn er das mal nicht tun sollte – ist ja nicht die erste größere Verletzung bei mir – habe ich durch die mehr oder weniger erzwungenen Pausen vom aktiven Basketball auch das Spiel abseits des Courts immer besser kennen und irgendwann auch schätzen gelernt. Coaching, taktische Aspekte, einfach nur Teil der Freiplatzkultur zu sein, selbst als an sich unbeteiligter Zuschauer, gibt mir schon unheimlich viel.

8. Zur Zeit kannst du ja wegen einer Verletzung nicht wirklich Sport machen. Wenn du welchen machst, wie sieht das aus? Woher nimmst du deine Motivation und was sind deine Ziele?

In gewisser Weise überstrahlt Basketball bei mir natürlich alle anderen Sportarten. Aber ich gehe auch sehr gerne Fahrradfahren oder im Winter Snowboarden. Ein Vorteil der Pandemie ist, dass jemand wie ich, der zu normalen Zeiten viel Geld in der Gastro liegen lässt, einiges an Cash spart. Das konnte ich letzten Sommer in ein etwas hochklassigeres Fahrrad investieren, woran ich seitdem unheimlich viel Spaß habe. Alle drei Sportarten haben eins gemeinsam: Man kann sie auch gut alleine ausüben. Und wer mich kennt, weiß, dass ich von Zeit zu Zeit auch mal gerne nur mit mir selbst bin. Dann heißt es Musik an, Sportgerät der Wahl auswählen und Kopf aus.
Mein Ziel ist es, bis ins höhere Alter weitestgehend (man muss realistisch bleiben) schmerzfrei Sport und vor allem eben Basketball spielen zu können. Daher kommt auch meine Motivation, dafür so viel wie nötig zu arbeiten. Blackroll, Dehnen, vor dem Zocken warmmachen, vielleicht nicht komplett kalt versuchen zu dunken. Eben der ganze Scheiß, von dem man früher dachte, das sei nur was für die Mitglieder der Alt-Herren- Mannschaften. Nach zwei Knie-OPs bin ich inzwischen sogar so weit, dass ich mein Spiel umstellen möchte. Weg vom Athletischen, “mit allem was ich habe” zum Korb donnern, hin zum langsameren Spiel, das eher auf Köpfchen und Wurf basiert als auf „roher Gewalt“. Natürlich gehört da Krafttraining auch mit dazu. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich es toll finden würde. Aber es gehört dazu. Und eigentlich finde ich auch nur den Anfang, das wieder Reinkommen nach einer Verletzung beispielsweise, schwer. Ist man einmal im Flow, geht es auf jeden Fall klar. Inklusive belohnendem Gefühl danach, etwas Gutes für seinen Körper, seine Gesundheit und für seine Zukunft getan zu haben.

9. Falls nicht eine weltweite Pandemie ist: Wo trifft man dich unter der Woche und wo am Wochenende?

Ich würde sagen, dass das bei mir extrem wetterabhängig ist. Ist gutes Wetter, findest du mich draußen, auf dem Basketballcourt, beim Fahrrad fahren, mit Freunden in der Gastro rumlungern, im Club abreißen, sowas. Ist schlechtes Wetter triffst, du mich maximal beim Einkaufen. Das sind dann die Tage, die dann in einem Zug vor der Konsole, dem PC oder Netflix verbracht werden.

10.) Am Ende noch ein paar Blitz-Fragen:

Bier oder Wein? Bier, aber Wein holt auf.

Offensive oder Defensive? Defense! Frei nach dem Motto: Offense Wins Games But Defense Wins Championships.

Oberkörper oder Unterkörper? Ästhetisch Oberkörper, Gesundheit Unterkörper

Lange Haare oder kurze Haare? Kommt auf den Zeitpunkt in der Pandemie an

Liegestütze oder Kniebeuge? Liegestütz (isch geil)

München oder Tübingen? Stuttgart

Top oder Bot?  Top amk.

Pizza oder Burger? Pizza. IMMER

Ihr wollt Rob folgen? Dann checkt sein Instagram aus: https://www.instagram.com/flocka_bulu_bulu/

Nervous means you want to play – und Rob will immer zocken.
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Motivation 2.0

Wenn der innere Schweinehund vor der Tür steht

Ich war schon immer ein Mensch, der sich eigentlich recht schnell für Dinge begeistern ließ:
sei es ein neuer Job, Freizeitaktivitäten, Sport oder Urlaube – wenn man mich erst einmal überzeugen konnte, war ich voller Enthusiasmus dabei. 
Doch wenn erst mal Routine oder Alltag ins Spiel kamen, verflog der anfängliche Enthusiasmus recht schnell und damit meist auch meine Motivation. 
Mit Dingen wie der Arbeit, mit der man seine Brötchen verdient, oder sozialen Kontakten kann man natürlich schlecht einfach aufhören. Das Erste also, das regelmäßig unter meinen Motivationsschwierigkeiten zu leiden hatte, war mein Körper: Ich hörte auf, Sport zu machen.
Mein Problem war nicht die anfängliche Motivation an sich, sondern eher die Unfähigkeit, mich langfristig zu motivieren. 
Trainigspartner, Freunde oder auch Coaches konnten mich zwar immer eine Weile motivieren, aber spätestens, wenn der uns allen bekannte innere Schweinehund auf der Türschwelle stand, schloss ich der Motivation die Tür.
Als Kind war ich nie im Fußballverein, hatte für den Sportunterricht in der Schule genügende Entschuldigungen, um nicht mitzumachen und war eher gemütlich unterwegs. Auch dadurch, dass ich als Kind immer etwas pummelig war, entstand für mich irgendwann das Selbstbild, dass ich eben einfach kein sportlicher Typ sei, schlechte Gene oder kein Talent hätte, ganz nach dem Motto „so isses halt!“. 
So hatte ich immer ein Argument zur Hand, die Sache mit dem Sport einfach sein zu lassen.
Das funktionierte ein paar Jahre auch wirklich gut. 
Gutes Essen, das Nachtleben Genießen, Wellnesstage, auf der Couch Rumhängen und Seriensuchten sollten mir eigentlich das Gefühl geben, mir etwas Gutes zu tun. Doch ich verlor mehr und mehr die Motivation, überhaupt etwas langfristig durchzuziehen. 
Mit nicht mal 30 Jahren musste ich erkennen, dass nicht nur mein Körper außer Form war, sondern auch meine mentale und geistige Belastungsfähigkeit gelitten hatte. 
Ich musste mir eingestehen, dass ich etwas falsch gemacht hatte und dass ich schleunigst etwas ändern musste, bevor ich größere Probleme bekommen würde.
Und je ehrlicher ich über mich nachdachte, desto mehr musste ich mir eingestehen, dass mein Aussehen und meine körperliche Verfassung mich störten. 
Trotz meiner Unsportlichkeit hatte ich immer einen gewissen Mindestanspruch an mich und meine Figur. Der Blick in den Spiegel sagte jedoch nur:
„Du siehst, fett, unsportlich und verbraucht aus!“ 
Was mach ich denn jetzt?
Neben meiner gescheiterten Karriere als Schwimmer, American Footballer, Kletterer und Fitnessstudiogänger hatte ich mir über die Jahre immer wieder Bücher über Trainingsmethoden, Philosophien und Sportarten gekauft, die dann genau so im Regal verstaubten wie meine Sportschuhe und Schwimmbrillen.
Mal wieder kramte ich die Bücher mit all den Sportübungen aus und nahm mir vor, mal wieder zu trainieren und mal wieder Sport zu machen. 
Doch ich wusste, ich müsste einen Weg finden, dran zu bleiben. Einfach mal drauf Loslegen würde mir nicht schaden, aber wie würde es dann weiter gehen?
Ich fing an, mich mit Menschen in meinem Umfeld über dieses Thema „Sport und Fitness“ zu unterhalten. In Klaus fand ich nicht nur einen Menschen, der an einem ähnlichen Punkt im Leben stand, sondern auch einen hervorragenden Partner zum Philosophieren und, was noch viel wichtiger war, zum Träumen. 
Diese Gespräche lenkten meinen Fokus immer mehr auf den mentalen Aspekt von Sport und Training, einen Aspekt, den ich nie wirklich beachtet oder kennengelernt hatte. 
Als ehemaliger Philosophiestudent erinnerte ich mich an das, aus der antike stammende, Konzept „Einheit von Körper und Geist“. Einfach gesagt: „ich trainiere meinen Körper und dann wird das mit der guten Laune auch wieder.“
Dadurch dass ich mit Klaus in einer WG lebe, setzten wir uns tagtäglich mit diesem Thema „Sport“ auseinander, stießen auf für die breite Masse unbekannte Randsportarten wie CrossFit oder Olympisches Gewichtheben und irgendwann fiel der Groschen.
Das, was diese Menschen grundlegend von uns unterschied, war vor allem ihre mentale Herangehensweise an ihre sportlichen Ziele. Sie alle hatten dieses eine Ziel vor Augen und dieses eine Ziel so sehr zu einem Teil ihres Denkens und Seins gemacht, dass sie dafür jeden Tag aufs neue aufstehen und hart arbeiten.
Ich sah so viele Dinge, die ich eigentlich schon immer gerne gekonnt hätte, weil ich trotz meiner eigenen Unsportlichkeit schon immer von anderen sportlichen Leistungen fasziniert gewesen war.  
Leistungssportler würde ich in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr werden, aber ich brauchte ein Ziel: Etwas, was mir helfen würde im anstehenden Kampf gegen meinen inneren Schweinehund. 

Wir sprachen über Klimmzüge, Liegestützen und Sport allgemein und sahen uns dabei mit vielen Fragen konfrontiert: Wie sollen wir überhaupt trainieren? Welche Übungen sind sinnvoll? Inwiefern lässt sich ein Fortschritt erkennen und sind unsere Ziele überhaupt realistisch? Wofür so viele Gedanken und Fragen, macht „einfach loslegen“ nicht mehr Sinn? Bei allem Debattieren und Philosophieren kristallisierte sich jedoch, recht schnell, eine einfache, aber wichtige Erkenntnis heraus: fit werden, bedeutet ja vereinfacht gesagt, versuchen jeden Tag ein bisschen fitter zu sein als am Vortag. Also setzten wir uns das Ziel jeden Tag ein bisschen besser zu sein. 
Diesem Ansatz ordneten wir unseren Alltag und unsere persönlichen, beruflichen und sportlichen Ziele, mehr und mehr, unter.
Seitdem sind einige Monate vergangen und wir haben als Kollektiv im THBC viel über uns und unseren inneren Schweinehund gelernt.  
Was uns dabei immer begleitet hat, war das Ziel, das wir uns gesetzt hatten: Morgen besser sein als heute!
Mein Körper ist so fit wie noch nie und auch meine mentale Stärke ist besser als je zuvor. Ich habe gelernt mich zu fokussieren, mit Rückschlägen umzugehen, ehrlicher mit mir selbst zu sein. 
Wenn ich zurückdenke, fällt mir auf, wie oft ich eigentlich nur Zuschauer war, wenn andere Menschen sportliche Leistungen erbrachten. Wie ich mich nur davon, dass jemand „fit“ aussah, bedroht gefühlt habe. Mittlerweile kann ich mich von solchen Gedanken lösen. So durchtrainiert wie ein Calvin Klein Unterwäschemodel bin ich noch nicht und auch nicht so stark wie ein Strongman, aber ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut. Ich kann anderen ihre Physis und sportlichen Leistungen neidlos anerkennen. Ich fühle mich fit, bin ausgelastet und kann viel aktiver und bewusster meinen Alltag bestreiten. Für mich ein großer Gewinn an Lebensqualität. 
Ein starker Körper in einem gestärkten Geist. 
Ich bin noch immer ein Mensch, der sehr gerne feiern geht, auf der Couch rumhängt und sein Nichtstun in vollen Zügen genießt – und das sogar besser als früher.

Kennt ihr die Frage „Ja wollt ihr denn ewig leben?“? Ich habe das früher in Gesprächen über Sport und Ernährung selbst oft spöttisch gefragt. Die Antwort kann ich mir mittlerweile selbst gegeben:
Meiner Meinung nach geht es nicht um die Quantität der Jahre, sondern um die Qualität. 
Mobil sein, eigenständig bleiben und fit zu sein bedeutet Lebensqualität, egal in welchem Alter. 
Der Anspruch, jeden Tag besser zu werden, hat bei mir dazu geführt, das mein Leben auch wirklich besser wurde. Das ist es, was mich täglich motiviert weiter zu machen.
Dennoch bleibt es eine ewigwährende Aufgabe, sich jeden Tag neu zu motivieren, aufzustehen, zu trainieren und in jedem Bereich meines Lebens alles zu geben.
Die Angst, in alte Muster zu verfallen, ist zwar weiterhin irgendwo unterbewusst da, aber ich weiß, wie ich damit umgehen kann und gegen meinen inneren Schweinehund ankämpfe. 
Durch das „The Honey Badger Collective“ wollen wir diese Aufgabe jeden Tag aufs Neue angehen, zusammen bewältigen und uns darüber austauschen. Unsere Ziele sind gesteckt und eure? 

Ein guter Freund und ich